Der FC Schalke 04 hat gestern vorgelegt. Borussia Dortmund will sich heute in Stuttgart den
zweiten Platz zurückholen. Hoffenheim versucht das Unmögliche und Mainz will nach zwei Niederlagen zurück in die Erfolgsspur. Unsere Vorschau auf die Samstagskonferenz des 27.
Spieltags.
Von Markus Schulze und Jan Geißler
Der FC Schalke 04 ist durch einen relativ ungefährdeten 2:0-Heimsieg gegen Hertha BSC Berlin vorläufig am großen Rivalen Borussia Dortmund vorbeigezogen und belegt nun zumindest bis morgen Abend Platz zwei hinter Meister Bayern München. Die Tore in der Veltins-Arena erzielten Chinedu Obasi (16.) und Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar kurz nach der Pause (46.). Für Berlin war es die vierte Niederlage in Serie.
FSV Mainz 05 - FC Augsburg (Sa, 15.30 Uhr)
Die Rückrunde läuft für Thomas Tuchel und seine Jungs bisher nach Plan. Fünf Siege haben Mainz auf den siebten
Tabellenplatz bugsiert. Zwischenzeitlich fand sich der FSV gar auf Platz fünf wieder, doch die zwei jüngsten Niederlagen gegen den FC Bayern München (0:2) und Eintracht Braunschweig
(1:3) sorgten für einen kleinen Stimmungsdämpfer in der Karnevalshochburg. Aber – im Kampf um die europäischen Plätze ist noch alles möglich. „Wir müssen fokussiert und aufmerksam bleiben,
stetig weiterarbeiten und das Handeln beeinflussen. Nicht so sehr an die Konsequenzen denken“, so 05-Manager Christian Heidel.
Beim FC Augsburg sieht die sportliche Lage ähnlich aus. Die Schwaben befinden sich einen Punkt und einen Platz hinter dem FSV.
Mit einem Sieg könnte man die Niederlage unter der Woche gegen Bayer Leverkusen (1:3) vergessen machen und dazu große Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach, den VfL Wolfsburg oder eben
Leverkusen noch ein bisschen "nerven". Die Statistik lässt auf einen erfolgreichen Samstag hoffen. Seit acht Auswärtsspielen ist der FCA ungeschlagen.
Doch die sportlichen Erfolge wecken natürlich auch die Begehrlichkeiten anderer Vereine. Andre Hahn wird in den letzten Tagen immer wieder mit Gladbach in Verbindung gebracht. Eine
Ausstiegsklausel von 2,25 Millionen würde einen Wechsel möglich machen. Zudem soll der Hamburger SV Interesse an Matthias Ostrzolek haben. Doch nicht nur die Punkteanzahl auf der Augsburger
Habenseite ist größer geworden, auch das Selbstvertrauen ist gewaltig gewachsen. Auf die Gerüchte aus Hamburg reagiert Coach Markus Weinzierl ganz gelassen: „Da lache ich ja. Sie wissen gar nicht
in welcher Liga sie spielen, haben hundert Millionen Schulden und wollen nach Augsburg kommen und uns die Spieler wegkaufen. Da bin ich ganz entspannt." Wenn seine Mannschaft heute genauso
schlagfertig spielt, steht einem Sieg eigentlich nichts mehr im Wege.
FC Bayern München - 1899 Hoffenheim
Tore garantiert sind heute in der Münchner Allianz Arena. Dort treffen die zwei besten
Offensiven der Bundesliga aufeinander: 1899 ist zu Gast beim frisch gebackenen Deutschen Meister FC Bayern München.
Dass die Bayern in dieser Saison die
Meisterschale in den Händen halten werden, war schon länger abzusehen. Man darf aber gespannt
sein, ob die Konzentration nachlässt oder weiter von Rekord zu Rekord geeilt wird. Wenn es nach Trainer Pep Guardiola geht, soll jedes Spiel in der Bundesliga ernst genommen werden. „Ich will
nicht, dass die Spieler nur an die Champions League denken. In jedem Spiel können wir ein kleines Detail verbessern“, so der Spanier.
Personell kann der Rekordmeister aus dem Vollen schöpfen. Da liegt
es nahe, dass Guardiola in Anbetracht des bevorstehenden Champions League-Spiel gegen Manchester United ein bisschen rotieren kann. Ein Wechsel steht dabei bereits fest: Torhüter Tom Starke löst
Manuel Neuer ab und darf gegen seinen ehemaligen Verein ran.
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol offenbarte bei der
Pressekonferenz eine „Thomas-Müller-Phobie“. „Wenn es einen Spieler gibt, von dem ich mir wünsche, dass er gegen uns nicht spielt, dann ist das Thomas Müller. Für mich ist er der beste Spieler
bei Bayern München. Er ist im Spiel nicht zu greifen“, so Gisdol. Ob mit oder ohne Müller - die Badener wollen das Spiel gegen den scheinbar übermächtigen Gegner nicht kampflos abgeben. In
der zweiten Saisonhälfte präsentieren sich die Hoffenheimer deutlich stabiler und vermeiden unnötige Punktverluste. So springt Platz vier in der Rückrundentabelle heraus. Doch mit 59 Gegentreffen
haben die Kraichgauer die schlechteste Defensive der Bundesliga.
Personell sieht es gut aus bei den Sinsheimer. Jens Grahl wird
weiterhin das Tor hüten. Die eigentliche Nummer Eins Koen Casteels hat zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, ein Einsatz käme aber zu früh. Gleiches gilt für David Abraham und Sven
Schipplock.
VfB Stuttgart - Borussia
Dortmund
Im Schwabenländle heißt es heute „Abstiegskampf gegen Champions League“. Der VfB Stuttgart möchte raus aus dem Tabellenkeller. Mit Borussia Dortmund wartet aber eine unangenehme Aufgabe.
Es hätte der große Befreiungsschlag im Abstiegskampf werden können,
doch daraus wurde vorerst nichts. Nach dem Sieg gegen den Hamburger SV (1:0) am letzten Samstag, bot der VfB in Nürnberg eine desolate Leistung und verlor absolut verdient mit 0:2. Damit
rutschten die Stuttgarter wieder auf einen direkten Abstiegsplatz. Sieben Spieltage vor Saisonende wird die Angst in der baden-württembergischen Landeshauptstadt immer greifbarer. Allerdings
besteht noch Hoffnung, denn im Tabellenkeller geht es ganz eng zu. Den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig und den 1. FC Nürnberg, derzeit auf Platz 14, trennen gerade einmal fünf
Punkte.
Für einen Sprug in der Tabell bedarf es jedoch einer
klaren Leistungssteigerung. "Wir haben darüber gesprochen, dass die Art und Weise, wie wir in Nürnberg verloren haben, nicht geht.", so VfB-Coach Huub
Stevens.
Die Formkurve beim Gast aus Dormund zeigt derweil klar nach oben.
Gegen Hannover 96 (3:0) überzeugte man auf ganzer Linie. Auch im Derby gegen den FC Schalke 04 zeigte die Borussia eine fantastische Leistung, scheiterte aber an der kläglichen Chancenverwertung.
Gegen angeschlagene Stuttgarter soll es so weitergehen. Wenn man so Gas gibt wie im Hinspiel, dürfte es ungemütlich werden für den VfB. Damals setzten sich die Jungs von Jürgen Klopp mit 6:1
durch.
Doch mit solch einem Fußballfest rechnet der Dortmunder Trainer
dieses Mal nicht. „Das ist Abstiegskampf pur in Stuttgart und damit wird das entsprechend intensiv“, so Klopp. Ihm fehlen weiterhin die Langzeitverletzten Marcel Schmelzer, Sven Bender, Ilkay
Gündogan, Neven Subotic und Jakub Blaszczykowski. Man darf gespannt sein, ob es den Schwarz-Gelben gelingt die Konzentration hochzuhalten. Immerhin steht in der nächsten Woche das
Viertelfinalhinspiel in der Champions League gegen Real Madrid an. Zudem gilt es den zweiten Tabellenplatz vom unbeliebten Nachbarn aus Gelsenkirchen
zurückzuerobern.
Außerdem spielen am 27.
Spieltag:
Bayer Leverkusen - Eintracht Braunschweig (Sa, 15.30
Uhr)
VfLWolfsburg - Borussia
Dortmund
SC Freiburg - 1 FC Nürnberg (Sa, 18.30
Uhr)
Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV (So, 15.30
Uhr)
Hannover - 96 - Werder Breme (So, 17.30
Uhr)
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